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Veritas

markenlexikon

Veritas - mit und ohne BMW, wo liegt die Wahrheit ?


Die Firma VERITAS wurde am 1. März 1948 in Meßkirch/Baden offiziell gegründet, hatte aber schon seit 1947 Aktivitäten entwickelt, die unter dem Begriff oder besser Markenzeichen BMW-Veritas liefen. Wieso das? Zum Verständnis müssen wir kurz ins Jahr 1945 zurück und zu BMW nach München bzw. Allach bei München: Die Bayerischen Motoren Werke waren immer schon Flugmotorenbauer gewesen und als solche während des Krieges von 1939 bis 1945 zum größten Unternehmen Europas geworden (Die Auto- und Motorradproduktion war ein Nebenzweig, der zum Teil sogar vom Flugmotorenbau subventioniert wurde – man vergleiche die Maybach-Werke).

Mit dem riesigen und hochmodernen Werksneubau in Allach – der den Krieg weitgehend unzerstört überstand - dokumentierte sich das nach außen. Die Strafe der Sieger folgte unverzüglich in Form der totalen Demontage dieser Werkseinrichtungen, denn besonders die Amerikaner hielten BMW mit seinen fortschrittlichen Entwürfen für Strahl-
triebwerke für den Kern allen Übels. Der Schreck über die Me 262 und die Arado Ar 234 saß tief.


Arado Ar 234


Weritas Logo



BMW Allach


ME 262

Es konnte also keine Produktionsaufnahme bei BMW stattfinden, lediglich in München-Milbertshofen kamen nach Kochtöpfen wieder Motorräder in Kleinstserie zustande.

 
Als Geheimaktion wurden jedoch eine Reihe von Konstrukteuren im „Untergrund“ durch BMW im Autobereich beschäftigt, die einen Nachfolger des 326 in Stromlinienform (Ponton) als Prototyp zusammenbastelten, der aber infolge der Paralysierung der AG nicht gebaut werden konnte. Kooperationsversuche mit Adler / Frankfurt z.B. scheiterten, so daß man die Gruppe um Ernst Loof, den ehemaligen Rennleiter, nicht halten konnte und wollte.
Fritz Fiedler, der frühere technische Direktor, z.B. fand 1946 Unterschlupf in England bei Bristol, dem früheren Lizenznehmer von BMW (Fraser-Nash) und brachte dort den Nachbau des 327 als Bristol 400 heraus.


Bristol 400

Ernst Loof

Die eigentlichen Autowerke von BMW lagen sowieso in Eisenach, damals „Ostzone“ und dort fingen die Russen an, die 320/321er Produktion wieder in Gang zu setzen. Chaos und Wildwest-Methoden nach Siegerart überall – wen wundert es, daß die Münchner Gruppe um Loof sich verselbständigte. Und damit sind wir im Jahr 1947 und bei VERITAS:
 

Ernst Loof, der Rennfahrer Schorsch Meyer und der kaufmännische Direktor Lorenz Dietrich legten zusammen und begannen also ab 1946/47 Vorkriegs-328er aufzukaufen und durch Überarbeitung und Verbesserung „neue“ Wettbewerbswagen daraus zu machen.
Der Erfolg gab Ihnen recht, die BMW-Veritas der ersten Stunde errangen neue Siege und bald ging der Nachschub an geeigneten Chassis/Motoren aus, was dann im Jahre 1950 zu einem eigenen Rohrrahmen-Chassis führte und zu dem 2-Liter Sechszylinder 100 PS OHC Aluminium-Motor eigener Entwicklung, den man bei Heinkel bauen ließ.


Ernst Loof, Schorsch Mayer, Lorenz Dietrich

Leider entsprach dieser an sich fortschrittliche Motor nicht den hohen Erwartungen als Nachfolger des genialen 328er-Triebwerkes. Gleichzeitig damit gelang es BMW, Veritas die Kombination mit BMW im Namenszug zu verbieten - was durchaus folgerichtig war, denn 1951 kam dort der neue BMW 501 heraus – so daß die Tage der Veritas Meteor, Saturn und Comet gezählt waren. Schon Ende des Jahres 1950 kam das Aus für die Veritas GmbH.


Veritas Saturn

Veritas Comet



BMW 501


Veritas Meteor

Es folgte ein letztes Aufbäumen von Loof mit der Veritas-Nürburgring in den alten Boxen der Auto Union am Nürburgring, wo man 1952 noch ca. 20 Coupés und Cabriolets mit Spohn-Karosserie baute, bis dann die wiedererstarkte BMW AG 1953 den Betrieb samt Inhaber übernahm. Ernst Loof verstarb kurze Zeit später, die Anwesenheit von BMW in Nürburg können Sie noch heute direkt gegenüber der Dorfkirche besichtigen (ex Martini-BMW).



Veritas Nürburgring

Direktor Dietrich zeichnete für das kurze Gastspiel des Dyna-Panhard bzw. Dyna-Veritas als Lizenzbau der Panhard Zweizylinder Boxer verantwortlich, die als Cabriolet von Baur/Stuttgart in ca. 180 Einheiten 1950 bis 1952 in Muggensturm/Baden-Baden hergestellt bzw. montiert wurden. Aber das sind eigentlich keine VERITAS im Sinne von Ernst Loof.

Als „echte“ VERITAS gelten eigentlich die mit BMW-Technik gebauten ca. 30 Stück sowie die folgenden ca. 30 weiteren mit der eigenen Veritas-Technik auch wenn diese mangels
Ausreifung nicht reüssierten.

Man kann davon ausgehen, dass mehr als die Hälfte aller echten Veritas überlebt haben.
Sie gelten heute als Pretiosen in Sammlerhand mit erheblichem Wertsteigerungspotential.

Es gibt einen sehr regen Veritas-Club in Meßkirch und das EFA-Museum in Amerang hat eine sehr gute Broschüre über Veritas anlässlich einer dort gezeigten Sonderschau dieser
seltenen Automobile herausgebracht.
 
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