Delahaye |
Der Ingenieur Emile DELAHAYE gehört zum Urgestein der sehr aktiven französischen Automobilszene aus den Anfangstagen der Industrie. 1890 eröffnete er schon eine kleine Autowerkstatt in Tours – das war nur 4 Jahre nach dem ersten erfolgreichen Auftreten des Benz-Dreirades – und 1894 gilt als das Gründungsjahr der Automobilfirma Delahaye mit dem Erscheinen des ersten eigenen Automobils. Entsprechend dem Stand der Technik zu dieser Zeit waren es ein- respektive- zweizylindrige Motoren, die mit Riemenantrieb den Kraftfluß an die Räder gaben. |
Emile Delahaye |
1901 verließ der Gründer seine Werke – das Hauptwerk war 1898 nach Paris verlegt worden. 1905 gab es dann zeitgemäß den ersten Vierzylinder. Die Wagen von Delahaye waren gut und man widmete sich auch dem Nutzfahrzeugbau, hier besonders den Feuerwehr-Fahrzeugen. Zu erwähnen ist hier der technische Direktor Charles Weiffenbach, der nach Delahayes Weggang die Geschicke des Unternehmens bis 1945 leitete. Nach 1918 kamen bei Delahaye die Aktivitäten auf Grund der schwierigen Wirtschaftslage nicht recht in Gang, so daß man diversifizierte und neben wenigen Personenwagen die Motorenfertigung sowie Nutzfahrzeuge aller Art forcierte. |
Feuerwehr- Fahrzeug Feuerwehr- Fahrzeug 1915 |
Erst Anfangs der 30er Jahre konnten die Delahaye im Personenwagenbau wieder Fuß fassen mit einem Frontantriebswagen ähnlich dem Citroën, der kurz danach 1935 erschien. Den Durchbruch schaffte dann der zu Recht berühmt gewordene Typ 135 mit seinem Sechszylinder-motor und 3,5 Litern Hubraum, der eine Leistung von 120 PS aufwies. |
Typ 135 |
1935/36 übernahm man die (1905 gegründete) Firma DELAGE, die damals schon auf eine äußerst erfolgreiche Modellgeschichte zurückblicken konnte und mit Sicherheit die Ideen bei Delahaye nachhaltig inspirierte. Die großen Reihenachtzylinder von Delage wurden zum Beispiel weitergebaut, auch wenn Delahaye jetzt sehr schnelle und schöne eigene Wagen vorstellte.(1937 z.B. einen V-12 Typ 145 mit einer Leistung von über 200 PS) und 1938 mit dem Typ 165 sein absolutes Spitzenmodell einführte. |
V-12 Typ 165 |
Während des 2.Weltkrieges kam man dann wieder auf die nützlichen Produkte zurück und war mit Sicherheit – da im besetzten Teil gelegen – stark an der Kriegsproduktion beteiligt. |
Delahaye Militärgee |
Nach 1945 ging der 135 wieder in Produktion und erregte mit einigen exclusiven Karosserien großes Aufsehen, auch das geniale elektronische Vorwählgetriebe System Cotal sei hier erwähnt. Es folgte der Typ 175 mit dem größeren 4,5-Liter Sechszylinder und 120 PS, den wiederum berühmte Karossiers, fast schon als Abgesang auf diese Kunst, mit Aufbauten versahen, die heutzutage immer wieder erste Preise für Eleganz erringen (Chapron, Figoni & Falaschi, Guillore etc.). Aus Gründen der wirtschaftlichen Absicherung war Delahaye jedoch parallel immer im Nutzfahrzeugsektor aktiv und betrieb auch den Bau von gepanzerten Militärfahrzeugen, so daß eine Verbindung zum bedeutenden französischen Rüstungskonzern HOTCHKISS hier schon wirkte, die dann 1954 zur Übernahme von Delahaye durch diesen führte. Nach wenigen Jahren schon verwendete man den alten Markennamen nicht mehr und die Nachfolgeprodukte sind bis heute unter dem Namen Hotchkiss weltbekannt, wobei auch diese Firma einmal Personenwagen baute, die großen Ruhm ernteten, aber das Markenzeichen waren immer die gekreuzten Kanonenrohre des ursächlich und hauptamtlich im Waffensektor tätigen Konzerns. Berühmtester DELAHAYE ist der Typ 135 von 1935 und der parallele Coup-des-Alpes Rennsportwagen mit 3,2-Liter Sechszylinder ohc- Motor. Größte Aufmerksamkeit hatten die selten schönen Coupés von Chapron u.a. Literatur ist im deutschsprachigen Raum nicht vorhanden, man greife auf die umfangreiche französische Historien-Quelle zurück, sofern dieser Sprache mächtig. |
Typ M 135 Chapron Figoni & Falaschi Guillore |